Der Fechtsport:                                  

     Sport mit Vergangenheit...   Sport mit Zukunft...

Die Geschichte des Fechtens:
Wie viele andere Kampfsportarten (fernöstlich oder westlich) hat der Fechtsport seinen Ursprung in der Notwendigkeit, dem Gegner im Kampf überlegen zu sein – jahrtausendelang vertrauten ganze Völker ihr Schicksal dem Schwert an – im direkten Zweikampf, in Gruppen oder ganzen Heeren.
Mut, Kraft und Ausdauer,  aber auch Können, Reaktionsvermögen und Kombinationsgabe waren die Tugenden, die die wahren „Fechtmeister“ ausmachten.
Und schon sehr früh wurde Fechten nicht nur zu kriegerischen Zwecken, sondern auch als Sport trainiert und betrieben. Mit der Erfindung der Feuerwaffen verlor das Fechten zwar seine praktische militärische Bedeutung, doch war es damit keineswegs ausgestorben – als sportlicher Wettkampf erlangte es zunehmende Bedeutung und entwickelte sich zu einem beliebten Breitensport – besonders im 16.-19. Jahrhundert gehörte Fechten in Mitteleuropa einfach zum „guten Ton“, was sich auch darin manifestiert, dass Fechten bereits seit den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit (1896) olympische Disziplin ist.

Der moderne Fechtsport:
Viel hat sich seither getan: In Athen standen noch drei Wettbewerbe auf dem Programm: Säbel, Florett und Florett für Fechtmeister. Das Degenfechten kam in Paris 1900 dazu.
Seit der Gründung des Internationalen Fechtverbands 1913 geschieht der Fechtsport nach einem international verbindlichen Regelwerk und wird seither laufend weiterentwickelt..
Seit 1920 gibt es auch Fechten für Frauen: zunächst im Florett, 1996 wird für die Damen auch der Degen und ab 2004 der Säbel „salonfähig“.
 
Damit ist der Grundstein für den modernen Fechtsport gelegt, der sich folgendermaßen definiert:
- Fechten ist eine kollegiale Sportart, man ist höflich gegenüber dem Gegner, agiert nicht mit brutaler Gewalt, sondern mit Fingerspitzengefühl und Schnelligkeit und versucht die Treffer zu setzten ohne selbst getroffen zu werden. Dies erfolgt mittels Stoß oder Hieb (je nach Waffe) auf die gültige Trefffläche.
- Gefochten wird mit drei unterschiedlichen Waffen, welche sich in den Regeln unterscheiden, so dass sich für jede Waffe ein spezieller Kampfstil entwickelt hat. Der für Zuschauer auffälligste Unterschied besteht in der gültigen Trefffläche, die sich bei allen Waffen unterscheidet. Im Florett ist es nur der Rumpf, im Säbel der gesamte Oberkörper (ab der Gürtellinie aufwärts und im Degen der gesamte Körper
- Das moderne Sportfechten hat viele Vorteile: Es beinhaltet konzentrierte körperliche Übungen in kurzen Zeitintervallen, es ist unabhängig vom Wetter und benötigt nicht viel Platz. Fechten stärkt Motorik und Körperbeherrschung in höchstem Maße. Es fördert und entwickelt schnelles Denken, Körperhaltung, Gleichgewichts- und Muskelsteuerung.
- Da es nicht allein Anforderungen an Körperkraft stellt, sondern auch an Reaktion, Gewandtheit und Geschicklichkeit, gleichen sich Unterschiede zwischen Größe, Leistungsfähigkeit und Kraft aus.

Dazu kommt noch – dank perfekter Technik und dem hohen Ausbildungsgrad der Aktiven, sowie einer Fechtausrüstung, die den modernsten Sicherheitsstandards entspricht, ist beim Fechten im Vergleich zu vielen anderen Breitensportarten (Schi, Fussball, etc...) die Verletzungsgefahr für Aktive äusserst gering...
 

Die Waffengattungen:

Das Florett:
FlorettFechtanfänger beginnen üblicherweise mit dem Florett, um die Grundlagen des Fechtens leichter lernen zu können. Aufgrund seines geringen Gewichtes ist das Florett auch gut für Kinder geeignet.
Das Florett besteht aus einer dünnen, biegsamen Klinge (mit Spitze), einer so genannten Schale/Glocke als Schutz und einem Griff.
Das Florett ist eine Stoßwaffe, d.h. Treffer müssen mit der Spitze beim Gegner aufkommen.

Trefferfläche beim Florettfechten ist nur der Torso, also der Oberkörper mit einem V-förmig im Schritt zulaufenden Ende nach unten. Insbesondere Kopf, Arme und Beine sind dadurch ausgenommen.

Beim Florett gibt es im Gegensatz zum Degen keine Doppeltreffer, sondern ein Angriffsrecht. Durch das Angriffsrecht, das Aktivität belohnt, ist das Florettfechten dynamisch, die Gegner ständig in Bewegung und Treffer fallen meist vor Ablauf einer halben Minute.

Der Degen:
DegenDer Degen ist stabiler und schwerer und mit einer größeren Glocke als das Florett versehen, da auch die Hand geschützt werden muss.

Der Degen ist wie das Florett eine Stoßwaffe.
Trefferfläche beim Degen ist der ganze Körper, auch Kopf und Füße. Es gilt die Regel "Jeder Treffer zählt". Dadurch gibt es Doppeltreffer (zwei Treffer innerhalb von 25 ms) und deswegen kein bestimmtes Angriffsrecht.

Durch diese natürlichen Regeln wird die Abstammung von einer Duellwaffe betont. Da der gegnerische Arm und insbesondere die Hand von der Entfernung her am nächsten liegt, konzentrieren sich jedoch beim Sportfechten viele Aktionen darauf, die Hand zu treffen bzw. die eigene Hand zu verbergen.

Die Bestandteile des Degens sind im Wesentlichen die gleichen wie beim Florett.
Die Degenklinge hat einen leicht V-förmigen Querschnitt und ist dadurch relativ steif; sie wird ebenfalls von der Spitze bis zur Glocke immer dicker.

Der Säbel:
SäbelDer Säbel besitzt eine flache und leichte Klinge.

Der Säbel ist eine Hieb- und Stoßwaffe, d.h. Treffer können mit der (stumpfen) Klingenschärfe gesetzt werden. Die Trefferfläche ist der gesamte Oberkörper inkl. Kopf und Armen, wobei allerdings der Schritt im Gegensatz zum Florett ausgeklammert ist, das heißt die Trefffläche horizontal unter dem Bauch endet.

Das Säbelfechten ist in der Regel noch schneller als mit dem Florett. Treffer fallen oft schon nach wenigen Sekunden. Wie beim Florett gilt ein Angriffsrecht. Ungültige Treffer werden nicht angezeigt, so dass
z.B. bei einem Treffer auf ein Bein das Gefecht nicht unterbrochen wird.

Der Säbel ist ähnlich aufgebaut wie die obigen beiden Waffen, hat aber keine Spitze mit beweglichem Kopf als Treffersensor, sondern die Klinge läuft in einer Rundbiegung aus.

Die Säbelglocke ist anders geschnitten und eher halbkugelförmig um die Hand nach unten herumgezogen als die tellerartigen Glocken der beiden anderen Waffen.

Analog zum Florett gilt es, auch im Säbelfechten das Angriffsrecht zu erlangen, bevor ein Treffer gesetzt wird.

Danke den Sponsoren:

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