Bei diesem Turnier ist es ja ähnlich wie in Olympia - dabei sein ist
alles - mit dem Unterschied dass weniger Nationen teilnehmen. Aber
immerhin sehr viele Deutsche, Tschechen, Litauer, Polen, Österreicher
und eingestreut Freunde aus Finnland, England, Kanada oder Frankreich
durfte man bestaunen. Eine sehr gute Ausbeute wenn man bedenkt, dass
für uns aus Wien die Fahrt nur eben viereinhalb Stunden dauerte.
In der Woche vor dem Turnier hatte in Prag ein Fünfkampftraining
stattgefundenen, von dem so mancher Teilnehmer dann gleich noch übers
Wochenende blieb um für uns Hobbyfechter eine besonders interessante
Hürde beim Aufsteigen darzustellen. Auch das Ambiente war sehr
beschaulich mit einer Aussicht auf das Duklastadion mit zehntausenden
Plätzen wo unter anderen auch einer der besten Fußballvereine
Tschechiens trainiert.
Wir waren also ganz in dem Erlebnis gefesselt, auch der nächtliche
Genuss von Bier, antike Lyrik im einzelnen Fall sowie das Geradebiegen
von Waffen tat dem keinen Abbruch.
Der ASC war ebenfalls mit mindestens drei Nationen vertreten: Melanie
Witting, Sven Kühnel und Jörg Altinger die den Degen für Deutschland
führten, Jacopo Jandl Ritter zu Italien, Johannes Trimmel, Daniel
Piringer, Siegrun Gansch, Christoph Golembiowski und Anna Mehofer
sowie Reinhold Spannlang aus Österreich.
An dieser Stelle sollte festgehalten werden dass das eigentliche Ziel
des Turniers erreicht wurde: Wir fochten alle bis zum Schluss durch,
besiegten leichte Verkühlungen, verletzten uns nicht und jede und
jeder konnte sogar einige Siege verzeichnen.
Der Turniermodus war seit dem letzten Jahr insofern geändert worden
dass Damen und Herren in einzelnen Bewerben fochten. Der Autor des
Texts der das erste Mal teilnahm erlebte den Aspekt als positiv, dass
auf diese Weise jeweils alle Herrengruppen oder alle Damengruppen
zeitgleich fochten, was vermutlich eine Vereinfachung der
Turnierorganisation darstellte. Die regelmäßigen Pausen von über einer
Stunde waren gerade recht um genüsslich Gulasch und diverse Snacks zu
sich zu nehmen und auch anderweitig zu regenerieren. Einmal musste
eine Fechterin zwar darauf hinweisen dass die komplette Organisation
eines Damendurchgangs durcheinander geraten war. Allerdings wurde auf
spontane Ausfälle von Fechtern ansonsten reibungslos reagiert.
Der Ablauf bescherte den Damen leider etwas weniger Gefechte als den
Herren, es waren aber an den zwei Tagen immer noch gut 26 und bei den
Herren gut 36. Nach einer nicht zählenden Setzungsrunde mit zufälliger
Durchmischung der Kontrahenten folgten zwei Runden, wobei die
stärksten und weniger erfolgreichen Gegner jeweils gleichmäßig auf die
Poules aufgeteilt wurden sodass eine gerechte Zuordnung in den
folgenden Runden wahrscheinlich erschien. Wir waren danach zur Hälfte
glücklich aufgestiegen und zur Hälfte unglücklich, da nach diesen drei
Runden feststand wer um den Sieg in der unteren Hälfte und der oberen
Hälfte fechten sollte. Im weiteren Verlauf wurde nach Anzahl der Siege
weiter jeweils in Hälften unterteilt und im Allgemeinen waren drei
Siege aus sechs nötig für den Aufstieg. Hierbei traf man dann immer
wieder auf ähnlich starke Gegner, die man sich dann freute wieder zu
besiegen, oder man ärgerte sich doch noch besiegt zu werden.
Am Ende des Turniers, Sonntag gegen 17 Uhr, konnten wir durchaus
sportliche Erfolge feiern.
Bei 68 gemeldeten Frauen hatte Anna den hervorragenden 7. Platz
gemacht und gewann einen Pokal.
Jacopo wurde sehr guter 17. von 98.
Ebenfalls in der oberen Hälfte fanden sich Sven und Daniel.
Besonders haben wir uns für Siegrun gefreut die in ihrem ersten
internationalen Turnier zwei Siege errang und somit zwei weitere Damen
auf die Plätze verwies.
Auch Christoph sollte man lobend erwähnen, dem im späteren Verlauf des
Turniers noch ein Gruppensieg gelang nachdem er alle Gegner des Felds
bezwungen hatte.
Der Termin fürs nächstes Jahr steht noch nicht fest, wir gehen aber
davon aus mindestens so viele Starter wie dieses Jahr in die Duelle zu
schicken um dem Rest Europas weiterhin angemessen Konkurrenz zu
machen.
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